Cadmium in Kakao



Cadmium (Cd) ist ein toxisches Schwermetall, das in unserer Umwelt natürlich vorkommt – und auch im Kakao eine Rolle spielt. Warum das so ist, erklären wir euch hier.

Cadmium ist ein natürlich vorkommendes Element, das in geringen Mengen in unserer Umwelt zu finden ist. Es gelangt durch Vulkanausbrüche in die Luft, durch Erosion und Niederschläge ins Wasser und reichert sich infolge vulkanischer Aktivität, Waldbränden oder Gesteinsverwitterung in kleinen Konzentrationen (0,1 bis 1 mg/kg) im Boden an (1)(3).
Doch Was hat das nun mit unserem Kakao zu tun?
Der Kakaobaum nimmt über seine Wurzeln wichtige Nährstoffe aus dem Boden auf und leitet sie an seine Früchte weiter. Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt im sogenannten Äquatorgürtel. Besonders Böden in vulkannahen Regionen sind zwar sehr fruchtbar, enthalten aber oft auch erhöhte Cadmiumwerte. Je nach geografischer Herkunft können Kakaoprodukte daher unterschiedlich stark mit Cadmium belastet sein. Wie viel Cadmium die Pflanze tatsächlich aufnimmt, hängt unter anderem vom Säuregehalt des Bodens ab – denn in sauren Böden wird mehr Cadmium aufgenommen als in solchen mit höherem pH-Wert. Auch die Kakaosorte selbst spielt dabei eine Rolle (1)(2).
Im Jahr 2016 hatte die NGO "As you Sow" aufgedeckt, dass viele populäre Schokoladenmarken den Schwermetallgehalt ihrer Produkte nicht kontrollierten und ein großer Teil von ihnen gefährliche Mengen an Cadmium enthielten (6).
Bei goodmoodfood werden alle unsere Produkte kontrolliert und analysiert, bevor wir sie auf den Markt bringen. Wir halten uns bei Cadmium in Kakao strikt an die Grenzwerte, die die Europäische Union im Jahr 2019 vorgegeben hat (1).
Die EU hat nämlich erst vor vergleichsweise kurzer Zeit anerkannt, dass der Cadmiumgehalt in Kakao ein gesundheitliches Risiko darstellen kann – insbesondere, da die europäische Bevölkerung mehr als die Hälfte des weltweiten Kakaokonsums ausmacht. Deshalb wurden im Jahr 2019 verbindliche Höchstwerte für Cadmium in Kakao und kakaohaltigen Produkten festgelegt. Für andere betroffene Lebensmittel galten solche Grenzwerte bereits seit 2015. Kakaobauer:innen erhielten jedoch eine Übergangsfrist von vier Jahren, um sich auf die neuen Vorgaben einstellen zu können (1).
Unsere Partner:innen in den Ursprungsländern sind über die Thematik gut informiert und entsprechend sensibilisiert. Bereits vor Ort werden Böden und Kakaobohnen auf Cadmiumgehalte untersucht. Vor dem Import werden zusätzlich auch die fertigen Produkte analysiert – so stellen wir sicher, dass sie den europäischen Vorgaben entsprechen.
Schau dir hier die Ergebnisse unserer Produkt-Analysen an
Die Ausbringung von kontaminiertem Schlamm und bestimmten Düngemittel führen zu einer Cadmiumkontamination der Böden.
Die Gewässer werden unter anderem von Industriedeponien und Düngemittel kontaminiert.
Die Raffination von Nichteisenmetallen, die Verbrennung von Kohle und Erdölprodukten führen zu einer hohen Konzentration von Cadmium in der Luft.
Cadmium kann über belastete Lebensmittel in unseren Körper gelangen und sich dort mit der Zeit anreichern. Da es nur sehr langsam ausgeschieden wird und biologische Barrieren durchdringen kann, liegt die eigentliche Gefahr weniger in akuten Dosen, sondern in der schleichenden Aufnahme kleiner Mengen über viele Jahre hinweg – mit potentiell schädlichen Folgen für die Gesundheit (2).
Besonders viel Cadmium befindet sich unter anderem in Innereien, Meeresfrüchten, Ölsaaten, Wildpilzen, Nüssen Getreide, Algen, bestimmten Gemüsesorten – und in manchen Kakaobohnen.
Ist es erst einmal im Körper angekommen, lagert es sich vor allem in Lunge, Niere, Leber und Bauchspeicheldrüse ab – und wird dort nur sehr langsam wieder abgebaut. Eine chronische Belastung kann unter anderem zu Schwindel, Knochenschmerzen, Atembeschwerden, Anämie oder Nierenschäden führen. In schweren Fällen sind auch Störungen des Immunsystems, der Fruchtbarkeit oder des Nervensystems möglich. Cadmium wird zudem als möglicher Risikofaktor für bestimmte Krebsarten diskutiert (3)(5)(6).
Laut der Weltgesundheitsorganisation beginnt Cadmium ab 7 µg/kg Körpergewicht/Woche ein Gesundheitsrisiko darzustellen (5).
Für uns bei goodmoodfood zählt nicht nur, wie unser Rohkakao schmeckt, sondern auch, wie er angebaut wird – und was am Ende wirklich drin ist. Zusammen mit unseren Partner:innen vor Ort schauen wir ganz genau hin, damit unser Kakao möglichst frei von Cadmium, naturbelassen, fair und voller good-mood-vibes bleibt.
Quellen:
- Cadmium in Chocolate: in: European Comission - Food Safety, 03.2019, [online]: https://food.ec.europa.eu/system
/files/2019-03/cs_contaminants_catalogue
_cadmium_chocolate_en.pdf - Cadmium in Lebensmittel: in: BfR - Bundesinstitut für Risikobewertung, 2009, [online]: https://www.bfr.bund.de/cm/350
/cadmium_in_lebensmitteln.pdf. - Cadmium et effets sur la santé: in: Cancer Environnement, 16.08.2022, [online]: https://www.cancer-environnement.fr/fiches/
expositions-environnementales/cadmium-et-ses-composes/ - Toxic Chocolate: in: As You Sow, o. D., [online]: https://www.asyousow.org/
environmental-health/toxic-enforcement/toxic-chocolate - Lepper, H./Siegl, T.: Lebensmittel: Cadmium, in: Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, 04.2011, [online]: https://www.lgl.bayern.de/
lebensmittel/chemie/schwer
metalle/cadmium/index.htm - Cadmium: focus sur ce métal dangereux pour la santé, 22.06.2021, [online]: https://www.passeportsante.net
/fr/Nutrition/PalmaresNutriments
/Fiche.aspx?doc=cadmium-metal-dangereux